Conscious Economy

Aus der Leistungsgesellschaft wird die Sinnökonomie.

Im Spätkapitalismus hat Profitmaximierung als Selbstzweck ausgedient. Wirtschaft und Wirtschaftlichkeit werden wieder stärker als Mittel zur Zielerreichung gesehen ­– und immer weniger als Ziel an sich. Wie sieht eine solche Wirtschaft aus? Welche Bedeutung hat Arbeit in der nächsten Gesellschaft?

Arbeit als Teil der Selbstverwirklichung

Die gesellschaftliche Bedeutung von Arbeit stand schon immer in direkter Abhängigkeit von den bestehenden technologischen Möglichkeiten. In der Geschichte der Menschheit haben technologische Entwicklungen immer wieder die Produktion von Gütern und Dienstleistungen revolutioniert und dabei ganze Kulturen umgeformt. 

Die Überflutung der Märkte mit Produkten und Dienstleistungen hat in breiten Teilen der Gesellschaft für materiellen Wohlstand gesorgt – aber auch zu Überlastung von Mensch und Umwelt geführt. Angesichts demografischer Veränderungen, fortschreitender Vernetzung und vor allem der rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) wird das, was wir unter Arbeit verstehen, erneut redefiniert.

Eine menschenzentrierte Arbeitskultur

Die Arbeitswelt der Conscious Economy folgt neuen Regeln. Hochkomplexe und sich wandelnde Umfelder erfordern stetiges Lernen und fortwährende persönliche Entwicklungsprozesse – auch über formelle Ausbildungswege hinaus. Gleichzeitig drücken kritische Konsumierende ihre veränderten Ansprüche immer deutlicher aus und treiben die konsequente Umsetzung von ethischen und ökologischen Praktiken in der Wirtschaft voran. Auch die Arbeitskultur erfährt eine Transformation: Die Maxime der Leistungsmaximierung und die Mentalität der Ellenbogenkultur weichen einem menschenzentrierten Ansatz, der Wert legt auf einen gesunden und flexiblen Arbeitsplatz, auf konstruktive Formen der Unternehmensführung und netzwerkartige Kooperationsmodelle. 

Aufbruch in die Sinnökonomie

Im Kern der Conscious Economy steht ein neues Verständnis von Wachstum. Statt die Probleme natürlicher und menschlicher Ausbeutung zu ignorieren und stur die fixe Idee des „immer mehr“ zu verfolgen, legen zirkuläre, regenerative und inklusive Geschäftsmodelle den Fokus auf das Wachstum tatsächlicher Lebensqualität. So führt die Transformation der Conscious Economy die nächste Arbeitsgesellschaft wieder zu ihrem ursprünglichen Sinn zurück: der Erfüllung menschlicher Bedürfnisse und der Ermöglichung kultureller Evolution.

Blogartikel

Infrastrukturen der Transformation

von Jonas Höhn

Infrastrukturen bilden das unsichtbare Gewebe, das die Gesellschaft zusammenhält. Sie sind das stille Fundament, auf dem unsere Lebensweisen, unsere Ökonomien und auch unsere Zukunftsvorstellungen ruhen. In einer Zeit, die von tiefgreifenden Umbrüchen geprägt ist, treten sie aus ihren Schatten – und offenbaren sich als zentrale politische Frage der nächsten Gesellschaft.

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The Age of Maintenance

von Nina Pfuderer

Ob Infrastrukturen oder Lieferketten, digitale Kommunikation oder das Schulsystem: Überall stockt, hakt und stottert es. Der Fokus auf „Innovation“ hat uns die Pflege dessen, was schon da ist, vergessen lassen – die Maintenance. Doch das nahende Ende des Innovationismus zeigt den Beginn eines neuen Age of Maintenance an, das unsere Wirtschaft und unsere sozialen Beziehungen verändern wird: Wir lernen wieder, uns zu kümmern.

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Publikationen

The Future of Marketing

von Lena Papasabbas

Die Blütezeit des Marketings ist vorbei. Von KI-Bots über Content-Offensiven bis zum Einkauf von Influencer:innen – die digitale Welt hat die Optionen vertausendfacht, aber auch das Grundrauschen ins Unermessliche gesteigert. Wir werden von Markenbotschaften praktisch erschlagen. Markentreue schwindet. Das Misstrauen wächst. Wie kann eine zukunftsfähige Form des Marketing aussehen?

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Inner Development Goals

von Nina Weiss

Die Initiator:innen der IDGs erkannten, dass wir unsere Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen werden, ohne unsere inneren Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund wurde das Framework der Inner Development Goals entwickelt.

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Slownovation

von Matthias Horx

Leben wir im Zeitalter der rasenden disruptiven technischen Innovation, in der Künstliche Intelligenz letztlich alle unsere Probleme lösen wird? Slownovation beschreibt einen Gegentrend zum digitalen Hyper-Innovationismus – und nimmt die langsameren und alltäglichen Arbeiten in unserer Gesellschaft in den Blick.

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Future Skills

von Nina Pfuderer

Individuelle Zukunfts-Skills bringen uns nicht weiter: Es ist an der Zeit, ein neues gesellschaftliches Verständnis von Aufmerksamkeit zu entwickeln.

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Great Motivation

von Judith Block

Die Arbeitswelt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel: In der Conscious Economy werden Wert und Bedeutung von Arbeit grundsätzlich neu definiert. Veraltete Leitbilder der Arbeitsgesellschaft lösen sich auf und werden durch neue Ideale ersetzt. Sie ebnen den Weg in die Great Motivation.

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