„The Future:Project versteht es, komplexe Themen greifbar zu machen und mit der Generationen-Canvas einen echten Erkenntnisraum zu öffnen. Mit viel methodischem Feingefühl und inspirierenden Impulsen haben sie uns durch den Workshop begleitet. So konnten wir neue Perspektiven gewinnen und ein tiefes Verständnis für die Generation Z entwickeln, das uns nun konkrete Handlungsimpulse liefert.“
– Christina Rock | Head of Corporate Portfolio Innovation bei Rotkäppchen-Mumm
Auftraggeber: Rotkäppchen-Mumm
September 2025
Konsummuster, Trinkgewohnheiten und kulturelle Praktiken befinden sich in einem tiefgreifenden und permanenten Wandel. Der Alkoholkonsum geht seit einigen Jahren zurück, körperliche Gesundheit und Wohlbefinden gewinnen an Bedeutung. Gesundheit wird durch digitale Geräte und Wearables immer genauer messbar, vergleichbar und damit zu einem Teil der sozialen Identität. Social Media beeinflusst das Konsumverhalten und bringt Trends und Hypes hervor, die insbesondere die Generation Z stark prägen.
Die Rolle von Getränken im Alltag und in sozialen Kontexten verändert sich: Das gemeinsame Trinken bleibt ein wichtiges soziales Ritual, die Inhalte und Formen jedoch wandeln sich. Während bestehende Produkte, insbesondere alkoholische Getränke, zukünftig voraussichtlich weniger nachgefragt werden, entsteht die Nachfrage nach neuen, alkoholfreien Produkten. Ein spannendes Zukunftsfeld für ein Traditionsunternehmen wie Rotkäppchen-Mumm.
Um den Wandel im Kontext der GenZ als Zielgruppe dezidiert zu verstehen und Handlungsmaßnahmen ableiten zu können, haben wir als The Future:Project mit unserer Expertise einen Workshop durchgeführt. Die Arbeit mit der Generationen-Canvas ermöglichte uns einen differenzierten Blick auf Generationen: Weg von der reinen Betrachtung von Alterskohorten, hin zur Analyse von Zeitgeist, Lebensphase und Kernmerkmalen.
Um ein differenziertes Verständnis für diese Entwicklungen zu gewinnen, haben wir einen eintägigen Workshop durchgeführt, der auf einem umfassenden Research zu Trends und einem Impuls zu Generationen aufbaute. Im Zentrum stand die Arbeit mit der Generationen-Canvas als methodisches Gerüst und systematischer Rahmen für die gemeinsame Arbeit. Dabei wurden prägende Erfahrungen, Glaubenssätze und Werte ebenso analysiert wie Lebensphasen, Konsummuster, Sozialverhalten und kulturelle Praktiken.
Schritt 1 + 2: Beyond Klischees und Zeitgeistanalyse: In einem ersten Schritt haben wir uns den Annahmen, Prämissen und Ereignissen gewidmet, die besonders prägend für verschiedene Generationen waren. Ergänzt um die Zeitgeistanalyse sowie die Zuordnung von Trends, konnte abgeleitet werden, welche Ereignisse, Trends und Dynamiken besonders prägend für die unterschiedlichen Generationen waren und welche gemeinsamen Prägungen einen Einfluss haben und hatten.
Schritt 3: Kernmerkmale und Analyse der Lebensphasen: Mit einem Fokus auf die Generation Z haben wir im Anschluss die Kernmerkmale dieser Generation herausgestellt, indem wir prägende Erfahrungen und Glaubenssätze sowie sich veränderndes Sozial- und Konsumverhalten diskutiert und analysiert haben. Darüber hinaus haben wir verschiedene Lebensphasen der Generation Z betrachtet. Es wurde hergeleitet, welche Anforderungen diese Generation an Getränke (alkoholisch und nicht-alkoholisch) hat und wie sich das Trink- und Konsumverhalten im Verlauf von Lebensphasen verändert. Zudem wurden verschiedene Genussmomente einzelnen Lebensphasen zugeordnet.
Schritt 4: Entwicklungen und Ableitungen: Basierend auf der Grundlage aller Erkenntnisse, konnten wir Thesen und Erklärungen für sich verändernde Trinkverhalten ableiten. Zudem wurde herausgestellt, welche Veränderungen zu welchen Anforderungen führen. Im Nachgang des Workshops entstand eine umfassende Generationen-Landkarte, die die Ergebnisse verdichtet darstellt und für die weitere Arbeit nutzbar macht.
Unsere Auftragsprojekte verbinden fundiertes Zukunftswissen und maßgeschneiderte Analysen für Ihr Unternehmen oder Ihre Branche. Erfahren Sie mehr über unser Angebot und gewinnen Sie weitere Einblicke in unsere Case Studys.
Eine Welt, die sich grundlegend wandelt, braucht auch neue Wege, ihre Kinder auf das Leben vorzubereiten. Zusammen mit dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg haben wir das Konzept der „Zukunftsorientierten Lernumgebungen“ erarbeitet. In unserer Studie können Sie alles dazu lesen – oder es im Modell-Lernraum unmittelbar erleben.
Auftraggeber: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
April 2025
Schule und Zukunft sind seit jeher eng miteinander verzahnt. In der Schule lernen Kinder und Jugendliche schließlich jenes Handwerkszeug, das ihnen als junge Erwachsene der Zukunft helfen soll, sich gut im Leben zurechtzufinden und die Gesellschaft von morgen tatkräftig mitzugestalten.
Die Studie „Zukunftsorientierte Lernumgebungen“ bündelt aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse über alternative pädagogische Modelle und zeigt anhand zahlreicher Best Practices, wie diese bereits heute umgesetzt werden können. Zudem legt sie das wissenschaftliche Fundament für die Konzeption eines Modellraums für zukunftsorientiertes Lernen und begleitet die Entwicklung und Gestaltung eines Modellraums in Stuttgart.
Die Studie analysiert die wesentlichen Herausforderungen und Chancen, die sich im Spannungsfeld zwischen traditioneller Wissensvermittlung und modernen, selbstbestimmten Lernansätzen ergeben. Dabei werden fünf zentrale Entwicklungen in der Bildungslandschaft herausgearbeitet:
Ein besonderer Schwerpunkt der Studie liegt auf der Entwicklung des Modell-Lernraums, der als lebendiges Beispiel für zukunftsorientierte Raumgestaltung dient. Eine flexible und inspirierende Lernumgebung wird den Bedürfnissen aller Lernenden und Lernbegleitenden gerecht – und legt den Grundstein für ein selbstgesteuertes, verantwortungsvolles und vor allem eigenmotiviertes Lernen. Die Grundlagen unseres Raumkonzepts wurden von der Designagentur Atelier Türke aus Balingen gestalterisch umgesetzt und die Möbel darin maßgeschneidert angefertigt. Der Lernraum zeigt, wie Gestaltung, mediale Ausstattung und pädagogische Konzepte Hand in Hand gehen, um Bildung erlebbar zu transformieren und als Impulsgeber für zukünftige Entwicklungen zu fungieren.
Unsere Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum Stuttgart geht weit über die Erstellung einer Auftragsstudie hinaus. Mit dem Projekt wollen wir die Energie möglichst vieler Individuen und Initiativen bündeln, Mut machen, Stimmen zu Wort kommen lassen, die oft untergehen und vor allem die Hürde zum allerersten Ausprobieren nehmen. Denn einen Tag lang einen anderen Raum auszutesten, ist einfach und macht neugierig auf mehr.
Unsere Auftragsstudien verbinden fundiertes Zukunftswissen und maßgeschneiderte Analysen für Ihr Unternehmen oder Ihre Branche. Erfahren Sie mehr über unser Angebot und gewinnen Sie weitere Einblicke in unsere Case Studys.
Erfahren Sie mehr über globale und interdisziplinäre Designtrends und ihre Bedeutung für die Zukunft.
Auftraggeber: iF International Forum Design GmbH
April 2025
Der iF Trend Report hat sich innerhalb weniger Jahre zum Monolith der Designszene entwickelt. Der jährlich erscheinende Report wirft ein Streiflicht auf die größten Transformationen weltweit und erläutert in präzisen Beobachtungen, wie sich diese gesellschaftlichen Veränderungen im Design von Produkten, Services und Markenidentitäten widerspiegeln.
Der Report richtet sich an Designagenturen, Produktentwicklungsabteilungen und Führungspositionen von führenden Marken weltweit und bringt auf klare und unterhaltsame Weise Designtheorie und Trendwissen auf den Punkt. Zahlreiche Best-Practice-Beispiele untermauern Thesen und zeigen, wie sich Überlegungen und Beobachtungen gewitzt ins Design übertragen lassen. Das über dreihundert Seiten umfassende Handbuch ist mit vielen Querverweisen und internen Links versehen, sodass sich Trends auch über mehrere Kapitel hinweg verfolgen lassen. Schaubilder und Infografiken zeigen die Dimensionen gesellschaftlicher Phänomene auf einen Blick.
Der iF Design Trend Report 2025 konzentriert sich auf die sechs großen Transformationen unserer Gesellschaft:
Zwischen Sinn, Service und Fürsorge: Die Conscious Economy definiert Arbeit, Design und Wirtschaft radikal neu. Angesichts des Fachkräftemangels wird die Care for Talents zu einem zentralen Thema in HR und Recruiting – mit Design als entscheidendem Faktor. Servitization und KI-gestützte Interfaces ermöglichen empathische Nutzerinteraktionen. Diese Trends zeigen, wie Werte und gesellschaftliche Wirkung Unternehmensstrategien prägen und konkrete Designmaßnahmen inspirieren.
Human Digitality erweitert digitale Technologien um eine neue Differenziertheit und Menschlichkeit. Human-Machine Teamplay lotet das Verhältnis zwischen Menschen und Maschine neu aus. Dabei nimmt das Design die Rolle des Schiedsrichters ein: Die enorme kommunikative Komplexität, die durch die Digitalisierung freigesetzt wird, kann durch das Gestaltungsprinzip der Playfulness kultiviert werden.
Co-Society beschreibt die Suche nach mehr Miteinander in einer zunehmend fragmentierten und polarisierten Gesellschaft. Der Trend Redefining Wealth zeigt Wege zu mehr wirtschaftlicher und sozialer Gerechtigkeit auf – und definiert Luxus neu, jenseits rein ökonomischer Aspekte. Ein neues Verständnis von Lebensqualität spiegelt sich im Trend der Care Revolution wider, der das Bedürfnis nach Nähe und Solidarität beschreibt. Daraus entstehen Produkte und Dienstleistungen, die Fürsorge durch ihr Design ganz selbstverständlich in den Alltag integrieren.
In der Mindshift Revolution entsteht eine neue Beziehung zwischen Identität und Gesellschaft. Machtverhältnisse werden neu verteilt, Werte, Normen und Weltanschauungen wandeln sich grundlegend. Das zeigt sich unter anderem im Trend zu Ungendered Lifestyles. Design löst sich von geschlechtsspezifischen Ausdrucksformen und eröffnet mehr Freiheit für die individuelle Persönlichkeitsentfaltung. In einer sozial bewussten Gesellschaft gewinnt auch das Thema mentale Gesundheit an Bedeutung. Der Mental Health Shift wird durch Gestaltung unterstützt und fördert achtsamere zwischenmenschliche Beziehungen.
Mit dem Fortschreiten der Globalisierung treten ihre Risiken und Auswirkungen zunehmend auch auf lokaler Ebene zutage. Glocalisation beschreibt die Suche nach einer neuen Verbindung zwischen lokalem Handeln und dem globalen Netzwerk. Design fördert diesen Ansatz, indem es durch Cross-Cultural Learning lokale Gestaltungsstrategien auf kultureller Ebene aufgreift und weiterentwickelt. Im Trendfeld Resilient Supply zeigt sich, wie das Design durch logistische Lösungen und regionalisierte Produktionsprozesse Standorte stärken und deren Abhängigkeit von internationalen Verflechtungen verringern kann.
Die Eco Transition beschreibt den globalen Wandel hin zu einer ganzheitlichen, zirkulären und ökosystemischen Gesellschaft. Green Hightech, also Technologische Lösungen, die postfossile Lebensweisen fördern, sind ein wichtiger Treiber der Transformation. Sie fördern dezentrale Versorgungsnetzwerke und stärken die Resilienz von Standorten. Sustainable Sharing entwickelt das Paradigma der Sharing-Wirtschaft weiter. Design zeigt, wie durch Gestaltung Materialien und Artefakte intelligent genutzt, regeneriert und wiederverwendet werden können. Sharing wird dabei nicht nur innerhalb eines Produktionszyklus gedacht, sondern über mehrere Produktzyklen hinweg.
Der iF Trend Report ist eine jährtlich erscheindende Publikationsreihe, dessen Format jedes Jahr weiter fortgeführt und weiterentwickelt wird. Die Entwicklung der beschriebenen Thesen erfolgte durch einen mehrstufigen Research-Prozess unter Einbeziehung der Perspektiven verschiedener Design-Expert:innen.
Basierend auf dem bereits bestehenden Wissen unseres Think Tanks und der vorangegangenen iF Design Trend Reports wurde zu jedem Kapitel eine Umfrage erstellt und anschließend an Designexpert:innen aus unterschiedlichen Kontinenten gesendet. Durch die Befragung erhielten wir starke Statements von unterschiedlichen Designexpert:innen, die wir als O-Töne in die Kapitel integrieren konnten.
In Ergänzung zu den Umfragen erfolgte ein Desk-Research, um die Thesen mit einer quantitativen Analyse zu untermauern und die Designtrends mit gesellschaftlichen Entwicklungen zu verknüpfen. Die Erkenntnisse des Desk-Researchs bildeten die Grundlage für Themen-Specials, Zeitstrahl-Grafiken zur Entwicklung einer Transformation in der jüngeren Gegenwart, Prognosen und Infografiken.
Drei namhafte Designinstitute aus drei unterschiedlichen Kontinenten haben für uns bestimmte Trend-Phänomene kommentiert und herausgearbeitet, welche Aufgabenstellungen sich durch sie für das Design ergeben. Diese Statements haben den Report um wertvolle lokale Perspektiven erweitert. Durch ihre Einschätzung einer Transformation, einer Herausforderung oder eines Trendphänomens aus lokaler Perspektive wird den Lesenden noch eine weitere Ausdifferenzierung der Trendbeobachtung erleichtert.
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Erschöpfung ist das Lebensgefühl dieser Tage. Die Trendstudie im Auftrag von Siemens Hausgeräte zeigt, welche Strategien Menschen entwickeln, um mit der steigenden Überforderung umzugehen, wie Technologien dabei einen echten Mehrwert bieten können und welche Rolle dabei das Zuhause spielt.
Auftraggeber: SEG Hausgeräte GmbH
Mai 2024
Viele Menschen empfinden die Welt und den eigenen Alltag zunehmend als anstrengend, überfordernd und komplex. Unsere repräsentative Umfrage zeigt, dass 72 Prozent der Deutschen dieser Ansicht sind. Nahezu ebenso viele (70 Prozent) sehnen sich nach mehr Einfachheit in ihrem Leben und Alltag.
Die Ursachen dieser Überforderung liegen sowohl auf gesellschaftlicher Ebene (Krisen, Klimawandel, Informationsflut) als auch im individuellen Bereich (Leistungsdruck, Selbstoptimierung, Konkurrenzdruck). Besonders stark betroffen sind die 25- bis 44-Jährigen, die häufig Beruf und familiäre Verpflichtungen miteinander vereinbaren müssen. Diese Altersgruppe erlebt die 30er Jahre oft als „Rushhour des Lebens“, in der viele bedeutende Lebensereignisse wie Kinderkriegen, Karriereaufbau und Eigenheimkauf zusammenfallen.
Die Trendstudie zeigt eine steigende Sehnsucht nach Vereinfachung: Der Wunsch nach Entnetzung und nach einem Rückzug ins Private wird stärker. Viele Menschen möchten weniger erledigen müssen und stattdessen mehr loslassen und entspannen können. Sie wünschen eine Pause vom alltäglichen Wahnsinn – sie wollen „einfach nur sein“.
Das eigene Zuhause wird zum zentralen Ort dieser neuen Sehnsucht. Hier warten all die Dinge, die das Herz begehrt und die den Kopf freimachen. Etwa sechs von zehn Befragten entspannen am liebsten durch TV, Serien oder Filme. Podcasts, Hörbücher und Lesen sind ebenfalls beliebte Wege, um abzuschalten – über 40 Prozent genießen Teile ihrer Freizeit auf diese Weise.
Haushaltstätigkeiten befinden sich in einem Spannungsfeld. Kochen, Backen, Putzen und Aufräumen werden oft als wohltuende Self-Care-Aktivitäten wahrgenommen, die die Basis für Wellbeing schaffen oder sogar entspannen können. Trotzdem sollen diese Tätigkeiten keine zusätzliche Anstrengung erfordern. Frei nach dem Motto: „Wenn ich schon überall anders funktionieren muss, möchte ich, dass mein Zuhause für mich funktioniert.”
Anders als früher geht es heute weniger um Performance. Am wichtigsten ist es, dass das Kochen leicht von der Hand geht und zur Entspannung beiträgt. Haushaltsgeräte sollen daher einfach zu bedienen sein und reibungslos funktionieren, eine hochwertige Qualität haben und keine zusätzliche Anstrengung verursuchen – so würden knapp 30 Prozent der Befragten es schätzen, wenn Geräte sich selbst reinigen.
Die Küche steht im Alltag der Menschen heute weniger im Vordergrund als während der Coronapandemie, bleibt aber dennoch wichtig: als Vereinfacherin und als Ort, der Stress reduziert und Freiräume schafft. Insgesamt schätzen 30 Prozent ein klares, ruhiges Wohnumfeld. Während noch nicht alle die Entlastungsmöglichkeiten durch intelligente Technologien erkennen oder in Anspruch nehmen, sehen vor allem jüngere Zielgruppen zunehmend Potenzial in ihrem Einsatz.
Viele Befragte sind sich nicht bewusst, wie viel Intelligenz bereits in der Küche steckt. Unsichtbare, reibungslose KI wird jedoch durchaus akzeptiert. In Zukunft werden vor allem Technologien und Features geschätzt, die nicht überfordern, sondern einen klaren Mehrwert bieten und den Alltag erleichtern.
Echte Innovationen müssen dabei nicht immer revolutionär sein. Schon graduelle Verbesserungen eines alltäglichen Prozesses können eine Menge Zeit und Nerven sparen und einen echten Unterschied für die Nutzer:innen machen. Solche Technologien sind selten disruptiv, sondern verdanken sich einer stetigen Weiterentwicklung, Neubewertung und Verfeinerung von Lösungen, die im Hinblick auf die wirklichen Bedürfnisse der Menschen anschlussfähig sind. Ein echter Mehrwert bietet beispielsweise Langlebigkeit, die sich nicht nur auf die materiellen, sondern auch die digitalen Eigenschaften eines Produktes bezieht.
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Immer mehr Menschen wollen bewusster konsumieren. Ansprüche an Tierwohl, ökologische Standards und Transparenz wachsen. Die Milchwirtschaft passt sich den wandelnden Bedürfnissen an – und setzt auch eigene Impulse. Der Trend Report Milch zeigt, wie facettenreich nachhaltige Milchproduktion ist.
Auftraggeber: fischerAppelt, Initiative Milch 2.0 GmbH
Mai 2024
Wertewandel, Digitalisierung und Umweltbewegungen haben die Milchbranche verändert – und werden dies auch zukünftig tun. In diesem Kontext hat The Future:Project als Kommunikationsgrundlage für den Tag der Milch 2024 einen Trendreport zur Zukunft der Milch und des Milchkonsums erarbeitet.
Die Auftragsstudie wirft einen differenzierten Blick auf gesellschaftliche Transformationen und Trends, um Herausforderungen und Chancen in der Milchbranche zu beleuchten. Basierend auf dem Future:System, der Trendsystematik des Future:Projects, zeigt der Report relevante Entwicklungen sowie Bedürfnisse und Anforderungen junger Konsument:innen auf.
Globalisierung als Treiber kultureller Vielfalt
Die Globalisierung sorgt dafür, dass sich unsere kulinarische Kultur weiterentwickelt: Vormals lokal praktizierte Verarbeitungstechniken und Ernährungstraditionen stoßen international auf Resonanz. Neue Koch- und Essgewohnheiten sowie Gerichte, die Altes mit Neuem kombinieren, entstehen. Aufgrund ihrer vielfältigen Verarbeitung können Milchprodukte als Kulturvermittler und Brückenschläger fungieren. Immer mehr internationalisierte Milcherzeugnisse werden nachgefragt und konsumiert. Mozzarella, Mascarpone, Burrata, Parmesan, Ayran und Kefir sind längst fester Bestandteil deutscher Küchen geworden.
Individualisierung der Gesellschaft spiegelt sich im Konsum wieder
Die Lebensstile sind vielfältig und wandelbar – von Gesundheitsbewussten oder Öko-Hedonist:innen zu Sparfüchsen und Convenience-Entscheider:innen. Spontaneinkäufe gewinnen an Bedeutung. Die Hyper-Individualisierung der Gesellschaft prägt die Ernährungsstile von Menschen ganz besonders. Auch die Milch ist von diesem Trend nicht unberührt. In Coffeeshops ist es seit Jahren üblich, sein ganz individuelles Getränk aus einer großen Vielfalt von Optionen zu konfigurieren: Vom trendigen Mandel Matcha bis zum klassischen Filterkaffee mit Milch und Zucker ist alles möglich.
Social Media wirkt auf Ernährungsweisen und kulinarische Gewohnheiten
Die Instagrammability von Lebensmitteln, Snacks und Gerichten wird zum entscheidenden Faktor für ihre Beliebtheit. Der Fokus auf das Aussehen von Lebensmitteln wirkt auf die reale Welt zurück und hat Folgen für die Gastronomie: Wer etwa den Cappuccino ohne Herz im Milchschaum serviert, verliert Präsenz im digitalen Raum und dadurch möglicherweise auch Kundschaft. In diesem Wettbewerb um die schönsten Essensbilder erfahren auch Klassiker unter den Milchprodukten neuen Aufschwung, wie z. B. Käseplatten, Butter-Boards oder Haferbrei. Besonders Käse bietet unheimlich viele Möglichkeiten für Dekoration, Anordnung und Extras, was ein Grund für den aktuellen Käse-Boom sein kann.
Proteine als Basis von Lebensstilen
Der Trend zu höherem Proteinverbrauch, zusammen mit dem Trend zu natürlichen Lebensmitteln, rückt Milchprodukte einen neuen Fokus. So sind Quark, Kefir und Ayran sind insbesondere bei „körperbewussten” Verbraucher:innen beliebt. In einer Gesellschaft mit weniger Fleischkonsum sind Milchprodukte und Milch für manche Menschen zudem wichtiger Teil für eine proteinreiche, jedoch fleischarme oder sogar fleischlose Ernährung.
Alte Kulturtechniken im Aufschwung
Wachsendes Wissen über Mikroben weckt Interesse an Joghurt, Hüttenkäse und Harzer Käse, deren Mikroorganismen gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen wird. Dadurch gewinnen auch alte Kulturtechniken, die auf Milchsäurebakterien setzen, neuen Aufschwung.
Mikronährstoffe gewinnen an Relevanz in einer alternden Gesellschaft
Das Interesse an Mikronährstoffen, die als Teil eines präventiven Ernährungsstils wahrgenommen werden, wächst. Immer mehr Menschen versuchen, eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen durch natürliche Lebensmittel zu gewährleisten. Das Misstrauen gegen hochverarbeitete Lebensmittel steigt.
Systemische Gesundheit
Individuelle Gesundheit verschmilzt mit der planetaren Gesundheit, der Mensch kann nur gesund sein in einer gesunden Umwelt. Preis und Gesundheit von Lebensmitteln werden von immer mehr Menschen aus einer holistischen Perspektive betrachtet. Die Debatten um Lebensmittelkonsum sind oft aufgeladen und werden hitzig über die sozialen Medien ausgefochten. Inzwischen lässt sich eine gewisse Erschöpfung in den moralisierten Grabenkämpfen beobachten. Für Konsument:innen werden Transparenz und Diskurs-Souveränität immer wichtiger. Die Milchbranche kann diesem Wunsch entgegenkommen, indem sie Mut zur Ehrlichkeit beweist und sich transparent zeigt, Missstände nicht beschönigt und Herausforderungen und Lösungswege offen kommuniziert.
Der Trend zu veganen Ersatzprodukten stößt neue Innovationen und Veränderungen unserer kulinarischen Kultur an und verleiht dem grundsätzlichen Wunsch nach einem besseren Mensch-Natur-Verhältnis Ausdruck. Die Milch muss dadurch nicht zwangsläufig an Bedeutung verlieren – vielmehr erfährt das Lebensmittel eine Aufwertung: Statt ständig und gedankenlos konsumiert zu werden, ist es wahrscheinlich, dass Milchprodukte zwar etwas weniger häufig, dafür aber achtsamer und wertschätzender konsumiert werden.
Wunsch nach Transparenz
Der Trend zur Emissions-Transparenz betrifft fast alle Bereiche der Foodbranche und beeinflusst das Konsumverhalten maßgeblich. Dabei ist vor allem ein Wert ins Zentrum gerückt: Transparenz. Im privaten Bereich gibt es inzwischen zahlreiche Apps, die den Besuch im Supermarkt begleiten und Aufklärung leisten, etwa der NABU’s Siegel-Check oder die REGIOapp. Doch nicht nur am Ende der Produktionskette, sondern auch an ihrem Anfang werden CO2-Tools immer häufiger eingesetzt und bieten präzise Einblicke in den CO2-Fußabdruck landwirtschaftlicher Betriebe. Beispielhaft für diese Entwicklung sind das Cool Farm Tool und THeKLa (Treibhausgas-Emissions-Kalkulator-Landwirtschaft der Landwirtschaftskammer Niedersachsen).
Kreislaufwirtschaft in der Milchindustrie
Auch die Circular Economy entwickelt sich weiter von traditionellen Kreisläufen zu neuen, innovativen Ansätzen. Futter, Energieversorgung und Wiederverwertung von Lebensmittelresten werden zu wichtigen Hebeln, um Stoffkreisläufe zu schließen. Die Abfallvermeidung in der Milchindustrie wird von diversen Start-ups weitergedacht, Nebenerzeugnisse werden zu kulinarischen Innovationstreibern. Auch Ökosystemdienstleistungen können die Grundlage für ein erweitertes Geschäftsmodell für Landwirt:innen sein. Biodiversität wird dann zum eigenen Produkt.
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Was bewegt die Milch? Warum kaufen wir ein, wie wir einkaufen? Wie prägen Trends den Konsum von Milch und Milchprodukten? Zukunftsforscher Tristan Horx von The Future:Project und Datenanalystin Ok-Zin Kim diskutieren über die Milch im Wandel
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Auftraggeber: iF International Forum Design GmbH
April 2024
Wir leben in einer Ära des beispiellosen Wandels und der Transformation. Doch in einer Zeit, in der die Welten der Wirtschaft, der Kreativität, der Technologie, der Natur und der Politik zusammenwachsen, müssen wir uns fragen: Wie kann Design dazu beitragen, den Wandel zu einer lebenswerten Zukunft voranzutreiben?
iF und The Future:Project haben dieser Frage den iF Design Trend Report 2024 gewidmet. Diese Studie bietet einen ganzheitlichen Blick auf disziplinübergreifende Designtrends und setzt sie in Beziehung zu wichtigen technologischen und gesellschaftlichen Trends. Für jeden beobachteten Trend zeigt der Report Produkte, Projekte und Dienstleistungen auf, die im Angesicht zentraler Herausforderungen exemplarisch für Strategien und Lösungen stehen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht Designer:innen und Branchenexpert:innen einen schnellen Wissenstransfer und verschafft eine vielfältige und umfassende Perspektive auf die globale Designlandschaft.
Der iF Design Trend Report 2024 konzentriert sich auf die sechs großen Transformationen unserer Gesellschaft:
Der Übergang von einer Leistungsgesellschaft zu einer Sinnökonomie eröffnet Designer:innen die Chance zur Mitgestaltung einer kreativeren, gesünderen, nachhaltigeren und kollaborativeren Wirtschaft. Wegweisend ist dabei auch eine reflektierte Nutzung von KI-Tools, die Aufgaben erleichtern und neue Möglichkeiten beim Entwerfen von Prototypen und Varianten eröffnen. Ein gelungenes Zusammenspiel von Mensch und Maschinen trägt dazu bei, die Zukunft der Arbeit aktiv und gesundheitsfördernd zu gestalten, etwa in Form von Arbeitsplätzen, die das psychische und soziale Wohlbefinden der Mitarbeitenden verbessern.
Die Entwicklung von einer disruptiven Digitaleuphorie hin zu einer menschenzentrierten, „gezähmten“ Digitalität stellt Designer:innen vor neue Herausforderungen. Im Kern geht es darum, die Potenziale digitaler Systeme ausgewogen auszugestalten. Dies betrifft in besonderem Maße das adäquate Design von digitalen Assistenten, etwa durch den vermehrten Einsatz von Sprachschnittstellen, Gestensteuerungen und Emotionserkennung. Auch das Thema Cyber Resilience spielt hier eine wichtige Rolle: Designer:innen können die Sicherheit erhöhen, indem sie die Sammlung und Verarbeitung kritischer Daten in Anwendungen minimieren.

In einer zunehmend fragmentierten und polarisierten Gesellschaft besteht eine zentrale Zukunftsaufgabe in der Stärkung des Miteinanders. Design ist dabei eine starke Kraft, indem es aktiv neue Formen der Solidarität fördert, die der Polarisierung und Vereinzelung entgegenwirken. So macht Inklusives Design Produkte, Dienstleistungen und Räume für alle zugänglich, indem es soziale, funktionale und physische Hindernisse beseitigt und neue Gelegenheiten für Begegnungen und Austausch schafft. Durch die Schaffung solcher Räume für konstruktive Kommunikation, ebnen Designer:innen zugleich den Weg für demokratische und gesellschaftliche Veränderungen.
Veränderte Beziehungen zwischen Identität und Gesellschaft, neue Machtverhältnisse und gewandelte Werte, Normen und Weltbilder prägen einen sozialbewussten, moralischen und mitunter spirituellen Zeitgeist. Design spielt eine aktive Rolle bei dieser Umgestaltung sozialer Strukturen, indem es Vielfalt und Inklusivität in Produkten und Dienstleistungen vorantreibt. So wie etablierte Marken zunehmend für soziale, politische oder ökologische Werte und Normen eintreten, integrieren Designer:innen neue Weltsichten und Wertvorstellungen in ihre Strategien, um die Bedürfnisse vielfältiger Nutzergruppen zu adressieren.

Die Re-Integration des „Lokalen“ in das „Globale“ eröffnet auch dem Design neue Möglichkeiten (und Vorgaben) bei der Gestaltung von Räumen, Produkten und Dienstleistungen. Zentral ist dabei die Integration lokaler sowie globaler Einflüsse, die es ermöglicht, tradierte Kulturen zu bewahren und gleichzeitig Lösungen für eine vielfältige Welt zu entwickeln. So integrieren Designer:innen etwa lokale Techniken in die Architektur oder lassen sich durch kulturelles Erbe in der Mode inspirieren. Auch in den Kontexten Migration, neuer Nomadismus und transformatives Reisen eröffnet das Prinzip der Glokalisierung neue weltoffene Gestaltungspotenziale.
Die globale Transformation zu einer ganzheitlich-ökosystemischen Gesellschaft erfordert die Neugestaltung von Infrastrukturen, Produktionssystemen und kulturellen Techniken. Um Zukunftssicherheit und Lebensqualität in Zeiten des Klimawandels zu gewährleisten, werden Dekarbonisierung, Klimaanpassung und Regeneration zu Leitprinzipien des Designs. Designprozesse verfolgen daher zunehmend ganzheitliche Ansätze, die Langlebigkeit, Recycling und die Verwendung erneuerbarer, umweltfreundlicher Materialien berücksichtigen. Das Ziel ist die Gestaltung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

Unsere Auftragsstudien verbinden fundiertes Zukunftswissen und maßgeschneiderte Analysen für Ihr Unternehmen oder Ihre Branche. Erfahren Sie mehr über unser Angebot und gewinnen Sie weitere Einblicke in unsere Case Studys.
Erfahren Sie mehr über globale und interdisziplinäre Designtrends und ihre Bedeutung für die Zukunft.