Erfahren Sie mehr über globale und interdisziplinäre Designtrends und ihre Bedeutung für die Zukunft.
Auftraggeber: iF International Forum Design GmbH
April 2024
Wir leben in einer Ära des beispiellosen Wandels und der Transformation. Doch in einer Zeit, in der die Welten der Wirtschaft, der Kreativität, der Technologie, der Natur und der Politik zusammenwachsen, müssen wir uns fragen: Wie kann Design dazu beitragen, den Wandel zu einer lebenswerten Zukunft voranzutreiben?
iF und The Future:Project haben dieser Frage den iF Design Trend Report 2024 gewidmet. Diese Studie bietet einen ganzheitlichen Blick auf disziplinübergreifende Designtrends und setzt sie in Beziehung zu wichtigen technologischen und gesellschaftlichen Trends. Für jeden beobachteten Trend zeigt der Report Produkte, Projekte und Dienstleistungen auf, die im Angesicht zentraler Herausforderungen exemplarisch für Strategien und Lösungen stehen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht Designer:innen und Branchenexpert:innen einen schnellen Wissenstransfer und verschafft eine vielfältige und umfassende Perspektive auf die globale Designlandschaft.
Der iF Design Trend Report 2024 konzentriert sich auf die sechs großen Transformationen unserer Gesellschaft:
Der Übergang von einer Leistungsgesellschaft zu einer Sinnökonomie eröffnet Designer:innen die Chance zur Mitgestaltung einer kreativeren, gesünderen, nachhaltigeren und kollaborativeren Wirtschaft. Wegweisend ist dabei auch eine reflektierte Nutzung von KI-Tools, die Aufgaben erleichtern und neue Möglichkeiten beim Entwerfen von Prototypen und Varianten eröffnen. Ein gelungenes Zusammenspiel von Mensch und Maschinen trägt dazu bei, die Zukunft der Arbeit aktiv und gesundheitsfördernd zu gestalten, etwa in Form von Arbeitsplätzen, die das psychische und soziale Wohlbefinden der Mitarbeitenden verbessern.
Die Entwicklung von einer disruptiven Digitaleuphorie hin zu einer menschenzentrierten, „gezähmten“ Digitalität stellt Designer:innen vor neue Herausforderungen. Im Kern geht es darum, die Potenziale digitaler Systeme ausgewogen auszugestalten. Dies betrifft in besonderem Maße das adäquate Design von digitalen Assistenten, etwa durch den vermehrten Einsatz von Sprachschnittstellen, Gestensteuerungen und Emotionserkennung. Auch das Thema Cyber Resilience spielt hier eine wichtige Rolle: Designer:innen können die Sicherheit erhöhen, indem sie die Sammlung und Verarbeitung kritischer Daten in Anwendungen minimieren.
In einer zunehmend fragmentierten und polarisierten Gesellschaft besteht eine zentrale Zukunftsaufgabe in der Stärkung des Miteinanders. Design ist dabei eine starke Kraft, indem es aktiv neue Formen der Solidarität fördert, die der Polarisierung und Vereinzelung entgegenwirken. So macht Inklusives Design Produkte, Dienstleistungen und Räume für alle zugänglich, indem es soziale, funktionale und physische Hindernisse beseitigt und neue Gelegenheiten für Begegnungen und Austausch schafft. Durch die Schaffung solcher Räume für konstruktive Kommunikation, ebnen Designer:innen zugleich den Weg für demokratische und gesellschaftliche Veränderungen.
Veränderte Beziehungen zwischen Identität und Gesellschaft, neue Machtverhältnisse und gewandelte Werte, Normen und Weltbilder prägen einen sozialbewussten, moralischen und mitunter spirituellen Zeitgeist. Design spielt eine aktive Rolle bei dieser Umgestaltung sozialer Strukturen, indem es Vielfalt und Inklusivität in Produkten und Dienstleistungen vorantreibt. So wie etablierte Marken zunehmend für soziale, politische oder ökologische Werte und Normen eintreten, integrieren Designer:innen neue Weltsichten und Wertvorstellungen in ihre Strategien, um die Bedürfnisse vielfältiger Nutzergruppen zu adressieren.
Die Re-Integration des „Lokalen“ in das „Globale“ eröffnet auch dem Design neue Möglichkeiten (und Vorgaben) bei der Gestaltung von Räumen, Produkten und Dienstleistungen. Zentral ist dabei die Integration lokaler sowie globaler Einflüsse, die es ermöglicht, tradierte Kulturen zu bewahren und gleichzeitig Lösungen für eine vielfältige Welt zu entwickeln. So integrieren Designer:innen etwa lokale Techniken in die Architektur oder lassen sich durch kulturelles Erbe in der Mode inspirieren. Auch in den Kontexten Migration, neuer Nomadismus und transformatives Reisen eröffnet das Prinzip der Glokalisierung neue weltoffene Gestaltungspotenziale.
Die globale Transformation zu einer ganzheitlich-ökosystemischen Gesellschaft erfordert die Neugestaltung von Infrastrukturen, Produktionssystemen und kulturellen Techniken. Um Zukunftssicherheit und Lebensqualität in Zeiten des Klimawandels zu gewährleisten, werden Dekarbonisierung, Klimaanpassung und Regeneration zu Leitprinzipien des Designs. Designprozesse verfolgen daher zunehmend ganzheitliche Ansätze, die Langlebigkeit, Recycling und die Verwendung erneuerbarer, umweltfreundlicher Materialien berücksichtigen. Das Ziel ist die Gestaltung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Erfahren Sie mehr über globale und interdisziplinäre Designtrends und ihre Bedeutung für die Zukunft.