Exploration ist eines der sieben Schlüsselelemente im Wheel of Transformation, das die grundlegenden Faktoren von Transformationsprozessen sichtbar und zugänglich macht. Die einzelnen Elemente bilden dabei keine klar voneinander getrennten Segmente oder isolierte Phasen, sondern treten typischerweise parallel und nichtlinear auf. Wie die Arbeit mit den Transformationselementen praktisch funktioniert, beschreibt die Publikation „Future:Transformation“.
Das Element der Exploration steht für den Aufbruch ins Ungewisse, für die Öffnung von Handlungsspielräumen, in denen Neues ausprobiert werden kann. Im explorativen Entdecken und Handeln erfahren Menschen und Organisationen sich selbst wieder als Akteur:innen. Insbesondere im gemeinsamen Agieren kann ein Zugehörigkeitsgefühl erlebt werden, das in Phasen des Wandels verbindet. Das Experimentieren mit möglichen Handlungspfaden und -strategien kann auch eine Refokussierung der eigenen Ziele und Vorstellungen erfordern.
Im Explorieren entstehen Lebendigkeit, Bewegung und vor allem die Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Anstatt eine Veränderung nur passiv zu erdulden oder sich reaktiv an sie anzupassen, wird in neuen Möglichkeitsräumen agiert. Dies stärkt das Selbstvertrauen – und damit auch die Fähigkeit, mit bisher unbekannten Situationen umgehen zu können. Wichtig ist dabei die Bestimmung des eigenen Standpunktes, der eigenen Werte und Ziele: Erfolgreiches Explorieren erfordert eine gefestigte Identität – und eine Offenheit für Umwege.
Die Voraussetzung für einen neuen mentalen Zugang zu Veränderung ist der Mut zum Experimentieren: die Fähigkeit, Wandel proaktiv zu gestalten, anstatt nur passiv auf ihn zu reagieren. Dies erfordert sowohl Beweglichkeit und mentale Flexibilität als auch eine gewisse Festigkeit in der eigenen Identität und Haltung. Spiel und Neugier können dabei strukturell implementiert und gefördert werden. Zentral ist zudem eine hohe Frustrations- und Fehlertoleranz – hier spielt die Organisationskultur eine entscheidende Rolle.
Das Erkunden neuer Möglichkeitsräume schafft die Voraussetzung, um die eigene Idee einer lebenswerten Zukunft in die Gestaltung zu bringen. Exploration braucht dabei stets eine Orientierung am eigenen Kern: Erst die Klarheit für den eigenen Standpunkt ermöglicht das Navigieren in unbekannten Gewässern. Gestaltung wird damit zu einer bewussten Entscheidung, zum aktiven Umgang und zur Lösungssuche innerhalb von Transformationsprozessen. Zugleich ergibt sich dabei die Chance, der Zeit voraus zu sein und neue Wege als Pionier:in zu erkunden.
Ohne Exploration kein Schwung für transformatives Handeln.